Freitag, 27. Juni 2014

Der Wahnsinn im Hause B.

Oh man, schon ewig lange nichts mehr geschrieben, dabei ist soooo viel passiert.
Theo befindet sich mitten in einem ganz heftigen Entwicklungsschub. Der ist diesmal so gewaltig, dass er nicht zu seiner geliebten Tagesmutter will und ich ihn tatsächlich zweimal an der Türe wieder mitgenommen habe, weil er bitterlich weinte. Heute bleibt er von vornherein zu Hause.
Er spricht nun vollständige Sätze. "Mamaaaaaa, mach das Licht aus." "Mamaaaaa, so geht das nicht, das macht man so" "Mamaaaaa, ich möchte runtergehen, spielen, bittteee" "Es ist Schlafenszeit, aber nicht für miiiiicchhhh"
Er ist also angekommen in dieser Welt. Und wenn er soetwas sagt, versteht er auch einiges mehr. Wenn man sich z.B. über etwas aufregt und die Stimme nur leicht erhebt, fragt er sofort ob man böse ist. Wenn man sich gestoßen hat, kommt er trösten, wenn sein Bruder weint, gibt er ihm einen Kuss. Er ist empathisch, was wohl den größten Einschnitt in der Wahrnehmung einnimmt. Und bei jedem Schub – so wissen wir inzwischen – schläft und isst er schlecht, obwohl er müde ist und Hunger hat und ist ziemlich unerträglich, bisweilen auch zum an die Wand klatschen.
Ganz nebenbei kann er Feuerwehrstangen runterrutschen, steile Kletterwände hochklettern, Trampolin springen und seine Brote selbst schmieren und Marmeladenbrote essen ohne sich die Fingerchen einzuschmieren.

Und sei das noch nicht genug, befindet sich Hugo ebenfalls in einem Schub. Er ist inzwischen sagenhafte 75cm groß, 8,75kg schwer (damit zu groß für sein Alter) und meinte mal eben 4 Zähne bekommen zu müssen, die er dann mit 6 Monaten auch hatte. Er ist also nochmal ne Ecke schneller sein großer Bruder. Das kann ja was geben. Und zeitgleich mit Theo war Hugo schlaflos in der Nacht.
Unsere Abende sahen also so aus: um 19:30h wurde begonnen die bettfertigen Zwerge ins Bett zu befördern. Das dauert mit Vorlesen und erzählen eine Stunde, also haben wir Eltern uns um 20:30h wieder im Wohnzimmer getroffen. Um 21h wurde Hugo wieder wach, ich wieder hoch, 21:30h wieder runter.
Irgendwann müssen wir unseren Papierkram ja auch mal erledigen, Rechnungen bezahlen und all sowas. Bis wir dann ins Bett gegangen sind, war es sicher 23h, oft später.
Die letzten Tage wurde Hugo dann aber pünktlich um 0h wach und blieb das auch bis ca 3h am Morgen. Da konnte ich natürlich nicht schlafen. Wenn wir dann endlich selig schlummerten, kam spätestens um 5:30h Theo um mir mitzuteilen, dass die Sonne aufgegangen ist und wir nun aufstehen müssen.
Wenn man das mal 4-5 Tage hintereinander hat, ist man ganz schön am Ende :-(

Der Spuk ist jetzt hoffentlich bald vorbei, Hugo schläft wieder besser und Theo, naja, Theo steckt ja ohnehin irgendwie ständig in Entwicklungsschüben.

Aber wir langweilen uns ja ohne Herausforderungen ;-)
Also haben wir noch ein weiteres "Familienmitglied".
Eine ehemalige Nachbarin, inzwischen über 80 Jahre alt, bat uns vor einigen Jahren, ob wir eine Vorsorgevollmacht annehmen würden, falls sie mal gesundheitlich nicht selbst entscheiden könne. Klar, warum nicht.
Es kam wie es kommen musste, die arme Frau stürzte und brach sich an mehreren Stellen die Hüfte – kam in Krankenhaus.
Dort lag sie ewig, bis man uns anrief. An den Bruch traute sich so recht niemand ran (wie wir jetzt erst wissen) und in Rücksprache mit der Patientin wurde sie ohne Versorgung des Bruchs entlassen – im Bericht steht auf Wunsch der Patientin OP abgelehnt. Nunja, also ging es in die Kurzzeitpflege, 80km von uns entfernt, weil anderenorts keine freien Plätze in guten Heimen verfügbar waren. Wir haben sie immer mal wieder besucht und dann entschieden, dass wir entweder einen Berufsbetreuer brauchen, oder sie auf Dauer in unseren Ort zieht, denn nur dann kann ich mich kümmern.
Also wohnt sie jetzt in einem ganz kleinen Pflegeheim, 5 Gehminuten entfern.
Wir besuchen sie fast täglich, sie fühlt sich wohl und hat ein ganz kuscheliges kleines Zimmer bezogen. An den Wochenenden holen wir sie ab und verbringen die Nachmittage auf der Terrasse. So langsam erholt sie sich. Zwei Wunden inkl Krankenhauskeim müssen noch abheilen und dann kann eine OP endlich stattfinden, bei einem Arzt der sich das zutraut.
Was ein Horror.
Nebenbei haben wir einen Umzug alleine bewältigt, ihr das Zimmer eingerichtet und geschmückt, Papierkram erledigt, Gutachten und Vollmachten eingeholt. Der ganz normale Wahnsinn im Hause B.
rosmarin - 29. Jun, 23:06

ihr seid toll!!!!!

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