sind mir ja schon geraume Zeit suspekt.
Ich habe immer mal wieder das Glück, dass ich von A nach B wieder zu A und schließlich zu C rennen muss, bis mir geholfen werden kann.
Allein deshalb gehe ich nicht gern zu Ärzten und wenn, dann nur zu denen, die ich inzwischen für "gut" befunden habe.
Genauso geht es mir mit den Kindern.
Nachdem der Vertretungskinderarzt bei Hugo das Herzgeräusch zwar gehört hat, uns aber verschwiegen habe, bin ich auch bei Vertretungsärzten sehr skeptisch.
Noch skeptischer bin ich bei alternativer Medizin.
Aber auch hier habe ich mit Hugo gute Erfahrungen gemacht.
Hugos Beschwerden, bzw das laute anhaltende Schreien fing Sonntag wieder an. Da wir alle Schnupfen hatten und Babys ja nicht auf Mundatmung umschalten können, hat es ihn am schlimmsten getroffen. Das Schreien habe ich also erstmal mit Ohrenentzündung in Verbindung gebracht und war Montag morgen gleich beim Arzt. Ohr war aber o.B. aber die oberen Halswirbel waren blockiert (unser Hausarzt ist auch Chiropraktiker – allerdings nur für Erwachsene, an Kindern fuscht er nicht rum).
Also sollte ich nochmal zur Osteotante gehen. Die hat aber A keine Termine frei und B eine blöde Rechnung geschrieben und auf Nachfrage warum man das so und nicht anders ins Textfeld der Rechnung schreiben kann, wurde ich auch noch angeschrien. Also wollte ich da nicht mehr hin.
Termin beim Orthopäden hatte ich dann für heute bekommen.
Wir kamen auch gleich dran und wurden vom KINDERORTHOPÄDEN mit den Worten
"Mit Kindern kenne ich mich nicht so gut aus, aber ich bin der einzige Kinderorthopäde hier und daher muss ich ja gut sein" begrüßt. Sympathiepunkte gleich mal -1000.
Er meinte er macht nur Kinderhüften und Füße und kennt sich mit der Wirbelsäule nicht aus. Und woher mein Hausarzt denn wisse, dass die Wirbel blockiert sind, das kann man ja gar nicht ertasten und auch nicht im Röntgen sehen, daher gäbe es das eigentlich nicht als Diagnose.
Aha, mein Kind hat also was, was es nicht gibt.
Hey, das kommt mir bekannt vor, das sagte letztes Jahr ein Arzt zu Theo als er das 3-Tage-Fieber hatte.
Also nochmal -1000 Sympathiepunkte.
Er tastete die Wirbel ab, konnte keine Anomalie sehen, streckte das kleine Würmchen einmal und siehe da er hörte auf zu schreien.

"Ja, aber daran kann es ja nicht gelegen haben. Ich denke das ist was Inneres, da müssen sie mal zum Arzt mit gehen. Hat ihr Hausarzt denn mal ins Ohr geschaut? Am besten stellen sie den Kleinen mal in der Kinderklinik hier im Ort vor, die sind spitze. Und dass der so schreit ist ja nicht normal.".

Ich dachte ich bin im falschen Film. Nein, mein Hausarzt hat eine Ferndiagnose durchs Telefon gestellt, ganz ohne Anfassen und gucken. Und ich bin auch nur aus Langeweile hier und nicht weil ich das Schreien auch nicht normal finde. Ich beließ es bei "Ohr war o.B. und in das Krankenhaus mit den Spitzenärzten gehe ich nicht. Die haben schon an der Hand vom großen so einen Schaden angerichtet, dass letztlich ganz viel Glück und ein guter Chirurg in der Uniklinik die Handfunktionen retten konnten".

Die Verabschiedung war kühl und kurz und so fuhren wir nach Hause. Durch das Strecken ist Hugo aber wieder besser drauf und bis Freitag (nächster Osteo-Termin) sollten wir es nun schaffen.